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23. 11. 2010Künstliche Beatmung trägt dazu bei, Leben zu retten und zu erhalten. Sobald die Beatmung diesen Zweck erfüllt hat, sollten die Patienten jedoch möglichst schnell wieder von der Beatmung entwöhnen werden. Über diesen, Weaning genannten, Prozess berichtet der L&W Intensivpflegedienst.
Für den Patienten bedeutet die Beatmung grundsätzlich eine Einschränkung seiner Freiheit und Lebensqualität, insbesondere wenn sie invasiv über einen Luftröhrenschnitt erfolgt. Schon aus diesem Grund sollte sie auf ein notwendiges Minimum reduziert werden.
Dennoch ist eine künstliche Beatmung infolge operativer Eingriffe oder verschiedener Krankheiten häufig die einzige Option, das Überleben des Patienten sicherzustellen. In diesem Fall überwiegt ihr Nutzen aus medizinischer Sicht die Nachteile für die Autonomie des Patienten.
Wie lange der Nutzen der Beatmung ihre Nachteile überwiegt, entscheidet sich nach dem gesundheitlichen Zustand des Patienten. In den meisten Fällen führt der Heilungsprozess dazu, dass die künstliche Beatmung nicht mehr überlebensnotwendig ist oder zumindest eingeschränkt werden kann. Neben dieser Erwägung sind auch die gesundheitlichen Folgen der Beatmung zu bedenken.
Eingriffe in den menschlichen Organismus sind grundsätzlich mit Risiken verbunden. Im Fall der künstlichen Beatmung sind Schädigungen der empfindlichen Lunge denkbar, sollte sie zu aggressiv ausgeführt werden.
Weiterhin besteht bei invasiven Beatmungsformen ein Infektionsrisiko. Sie erfolgen meist über Schläuche, die durch einen Luftröhrenschnitt geführt werden. Während die Atemluft ihren Weg normalerweise über die oberen Atemwege nimmt und dort von schädlichen Verunreinigungen und Krankheitserregern befreit wird, können Infektionsfaktoren durch Beatmungsschläuche direkt in die Lunge eindringen. Hierdurch ausgelöste Infektionen sind teils schwer zu behandeln und am besten zu vermeiden, indem nur so lange beatmet wird, wie unbedingt nötig.
Durch die künstliche Beatmung wird die körpereigene Atemmuskulatur entlastet. Selbstverständlich ist dies beabsichtigt, wenn es darum geht, einen Menschen am Leben zu erhalten. Allerdings gewöhnt sich der Körper mit zunehmender Beatmungsdauer immer stärker daran, die Atemmuskulatur nicht selbst einzusetzen, wodurch sie geschwächt wird. Die Schwächung kann nach einiger Zeit so weit ausgeprägt sein, dass der ansonsten gesunde Patient nicht mehr in der Lage ist, von selbst eine ausreichende Atemleistung zu erzeugen. Aufgrund dieses Umstandes muss die künstliche Beatmung auch dann eingeschränkt werden, wenn keine Infektionen oder Organschäden auftreten.
Eine allmähliche Entwöhnung des Patienten versetzt ihn in die Lage, auf die künstliche Beatmung zu verzichten oder seine Abhängigkeit von ihr möglichst weitgehend zu reduzieren.
Die Beatmungsentwöhnung wird Weaning genannt. In ihrem Verlauf wird die Leistung des verwendeten Beatmungsgeräts unter Aufsicht allmählich reduziert, bis sie gänzlich entfällt. Das absinkende Beatmungsniveau regt die Atemmuskulatur zur Wiederaufnahme ihrer normalen Funktion an. Entfällt die Beatmung schließlich, wird kontrolliert, ob der Patient seine Atmung selbst aufrechtzuerhalten vermag. Dieser Prozess wird so lange wiederholt, bis die maximal mögliche Entwöhnung erreicht ist.
Ist ein kompletter Verzicht auf künstliche Beatmungsmaßnahmen nicht möglich, trägt der Entwöhnungsprozess dazu bei, die Beatmungsintensität zu reduzieren und dem Patienten ein selbstständigeres Leben zu ermöglichen.
Gerne stellen die Heimbeatmungsexperten des L&W Intensivpflegedienstes weiterführende Informationen zu diesem Thema bereit.
Pressekontakt
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